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Welches Schweißgerät für das Auto?

So wie der Titel dieses Beitrages bereits verrät, geht es hier um das Thema, welches Schweißgerät man für Reparaturarbeiten an einem Auto benötigt. Gerade Hobbyhandwerker wollen immer so viel wie möglich selbst in die Hand nehmen und so soll es dann auch bei dem Auto sein. Doch stoßen so einige schon bei der Auswahl eines geeigneten Schweißgerätes an ihre Grenzen, da die Auswahl an Schweißgeräten doch sehr groß und vielfältig ist und die Preise von knappen hundert Euro auch mal bis zu einigen tausend Euro betragen können.

An dieser Stelle möchten wir ein wenig unterstützen und Klarheit schaffen, welche Schweißverfahren Sinn machen und was diese Schweißgeräte doch schon kosten sollten, um die Reparatur so angenehm und professionell wie möglich zu gestalten. Fangen wir an!

Im Prinzip lässt die Frage welches Schweißgerät für ein Auto geeignet ist, nicht viele Antworten zu, da lediglich zwei verschiedene Schweißverfahren für Dünnblecharbeiten in Frage kommen. Zum einen, und auch der Favorit, ist das Schutzgas Schweißgerät. Dieses bietet viele Vorteile und ist zudem sehr für Anfänger und Hobbyhandwerker geeignet. Zum anderen kommt noch das WIG Schweißgerät in Frage. Wenn es um sehr feine und filigrane Schweißnähte geht, die nicht viel Nacharbeit benötigen und auch noch sehr schön aussehen sollen, dann ist das WIG Schweißgerät die perfekte Wahl. Kommen wir nun zu den Details.

Favorit Nr. 1: Das Schutzgas Schweißgerät

Ein Schutzgas Schweißgerät ist ein Allrounder. Es eignet sich nicht nur für Dünnblecharbeiten, sondern auch für sehr dicke Materialien von über 20mm. Solche Blechstärken werden hier nun aber nicht weiter von Bedeutung sein. Ein großer Vorteil von einem Schutzgas Schweißgerät ist, dass man zu Führung des Schweißbrenners nur eine Hand benötigt und die andere Hand frei hat. Gerade bei Anfängern besteht so die Möglichkeit, die zweite Hand zur Unterstützung hinzuzunehmen.

Zudem fällt bei einem Schutzgas Schweißgerät keine Schlacke ab, sofern mit Massivdraht geschweißt wird. Eine Massivdraht Rolle gibt es schon ab einen Drahtdurchmesser von 0,6mm mit insgesamt 5kg Gewicht zu einem recht günstigen Preis. Diese eignet sich hervorragend zum Schweißen von dünnem Autoblech.

Nachteilig im Gegensatz zu einem WIG Schweißgerät sind allerdings die Nähte, die solch ein Schutzgas Schweißgerät erzeugt. Diese sehen bei weitem nicht so schön aus wie bei einem WIG Gerät. Da aber die meisten Schweißnähte an der Karosserie wieder glatt geschliffen werden, macht es absolut nichts aus und ist später unter dem Lack nicht mehr zu sehen.

Favorit Nr. 2: Das WIG Schweißgerät

Ein WIG Schweißgerät ist ein Supertalent, wenn es darum geht feine, sehr filigrane und saubere Schweißnähte zu erzielen. Das bedeutet aber nicht, dass es nicht dazu in der Lage wäre auch dickere Nähte bzw. auch dickere Materialien schweißen zu können. Aber wie im Absatz über das Schutzgas Schweißgerät bereits erwähnt, ist dies nicht Thema dieses Beitrages. Den größten Vorteil zieht das WIG Schweißgerät aus den sehr feinen Schweißnähten. Zudem ist die Wärmeausbreitung auf dem Autoblech wesentlich geringer, was einen geringeren Verzug des Materials begünstigt.

WIG Schweißgeräte besitzen meist einige Sonderfunktionen, die Schutzgas Schweißgeräte nicht zwangsläufig vorzuweisen haben. Wie zum Beispiel eine Pulsfunktion, Lift Arc, Hot Start usw.. Diese Funktionen erleichtern die Bedienung und das Schweißen an sich um einiges. Bei einem WIG Schweißgerät handelt es sich deswegen meist um ein Inverter Schweißgerät.

Ein Nachteil ist, dass Anfänger oder Hobbyheimwerker nur mit sehr viel Übung dieses Schweißverfahren beherrschen und somit Reparaturen an einem Auto erst möglich werden. Zudem werden fast durchgehend beide Hände benötigt. Eine Hand führt den Schweißbrenner und die andere Hand fügt den Schweißdraht zum Schweißbad hinzu.

Direkter Vergleich

Um die beiden Favoriten visuell noch einmal besser darstellen zu können, wird nun eine kleine Tabelle mit den wichtigsten Eigenschaften aufgeführt:

EigenschaftenSchutzgas SchweißgerätWIG Schweißgerät
Eignung für Dünnblechjaja
Anfängerfreundlichjanein
Güte der Schweißnahtbefriedigend bis gutgut bis sehr gut
Einhandbedienungjateilweise/ nein
Sonderfunktionennur falls Schweissinverterja
Alu schweißenjaja
Edelstahl schweißenjaja
Blechverzug durch Wärmemittelgering
Preismittel bis teuermittel bis teuer

Welche Kriterien sollten erfüllt sein?

  • Beim Kauf eines Schweißgerätes sollte man darauf achten, dass man zu einem Inverter Schweißgerät greift. Dieses ist im Gegensatz zu einem Transformator um einiges leichter und bietet zudem ein paar Extras. Ein Transformator kann gut und gerne mal 25 kg wiegen. Rechnet man dann noch das Gewicht der Drahtrolle hinzu, dann ist man locker auch über 30 kg.
  • Es sollte darauf geachtet werden, dass das Schlauchpaket eine Mindestlänge von 3m hat. so kann man auch mal ein wenig um das Fahrzeug herumlaufen ohne gleich das Schweißgerät hinterher tragen zu müssen. Bedenken sollte man auch, dass sich das Fahrzeug auf einer Hebebühne befinden könnte. Da kann ein 2 Meter langes Schlauchpaket schon zum Hindernis werden.
  • Ein weiteres Kriterium ist die Funktion Aluminium schweißen zu können. Die heutigen Autos bestehen mehr und mehr aus Aluminium Teilen und diese Funktion sollte eventuell mit bedacht werden. Hier sollte das WIG Inverter Schweißgerät Gleichstrom und Wechselstrom schweißen können.
  • Als letzten Punkt sollte man die Einschaltdauer des Schweißgerätes berücksichtigen. Eine zu geringe Einschaltdauer bietet nur wenig Spaß bei der Reparatur, da das Gerät sich immer wieder abschaltet, weil es überlastet ist.

Welche Preisklasse sollte ich wählen?

inverter schweißgerätAn dieser Stelle möchten wir keine direkte Aussage über eine Preisklasse machen, da es selbstverständlich jedem selbst überlassen ist, wieviel Geld man ausgibt. Es versteht sich von allein, dass höherpreisige Schweißgeräte auch qualitativ höherwertig sind und fast keinen Wunsch offen lassen.

Aber ein Schweißgerät muss nicht unbedingt alles können, was der Markt so hergibt. Oft reichen ein paar Zusatzfunktionen und das Schweißergebnis wird vollkommen ausreichend. Zudem spielt es auch immer eine Rolle wie oft man das Schweißgerät benötigt. Es wäre nicht sehr sinnvoll sich ein Gerät für mehrere tausend Euro hinzustellen, wenn nur einmal im Jahr geschweißt wird.

Nun aber auf den Punkt. Man sollte nicht das günstigste Schweißgerät welches auf dem Markt verfügbar ist nehmen, natürlich auch nicht das Teuerste. Erfüllt man die Kriterien aus dem vorigen Punkt, kommt man auf ein gesundes Mittelmaß zwischen Preis und Leistung. Dies ist natürlich nicht in Stein gemeißelt und kann den eigenen Bedürfnissen angepasst werden. Je nachdem, was man benötigt.

An dieser Stelle hoffen wir, dass Dir bei der Entscheidung ein wenig weitergeholfen wurde.